Lebensmüde Katze und hitzebedingtes Eis

Ich mal wieder.

Die letzten Tage waren geprägt von Stress und teilweiser Lethargie in Folge von Stress.

Zur Arbeit komme ich derzeit nur durch Mehraufwand, da auf der S-Bahn-Linie von Essen nach Bochum gebaut wird – sprich, Ersatzverkehr. Heißt im Klartext: +40 Minuten Fahrtzeit. Morgens und Abends, versteht sich. Spaß macht das keinen. Zumal man irgendwie nur bekloppte Leute trifft. Einer versuchte doch tatsächlich, meiner besseren Hälfte und mir die Vorteile von Bussen mit Luftfederung und neuer Hydraulik nahezulegen. Nur blöd, dass uns das irgendwie nicht interessierte, bei dem ganzen Geruckel und Geschüttel. Immerhin wissen wir nu, wie sich n Cocktail fühlt. Oder auch ein Thunfisch. Stichwort Dose und so. Ihr wisst schon.

Der heutige Tag begann für mich zunächst recht angenehm. Ich wurd früh wach, die Sonne schien ins Schlafzimmer und alles schien gut. Bis ich das Schlafzimmer verließ, um ins Bad zu gehen, wo mir unsere kleinste Katze auffiel. Die hing mal ganz gediegen in nem gekippten Fenster fest, und zwar mit dem linken Oberschenkel auf der rechten Seite des Fensters. Die Tür zu besagtem Zimmer ist immer geschlossen, wenn Fenster offen sind – da hat wohl jemand gelernt, wie man Türen öffnet. Jedenfalls machte das Rabenaas in keinster Weise auf sich aufmerksam und konnte sich gottseidank halbwegs abstützen, da unter dem Fenster auf dem Balkon zwei Stühle stehen. Wir also das arme Tier in höchster Anstrengung und mit einigen Blessuren übersät (so ne Katze kann verdammt fies zubeißen…) befreit und ab zum Tierarzt. Da wurde uns glücklicherweise bestätigt, dass nichts weiter passiert ist – keine Brüche oder innere Blutungen, nur ein Schock und eine kleine Wunde am Oberschenkel. Kein Mensch kann sich erklären, wo die plötzlich herkam, aber sie war da. Katze also getackert und noch ein paar Stunden beim Tierarzt gelassen, man kann ja nie wissen. Nu is die kleine Ratte wieder zuhause und kuschelt mit ihrem Körbchen, morgen geht’s zur Nachuntersuchung.

Als Resumee lässt sich sicher sagen, dass uns dieses Tier immer wieder aufs neue überrascht. In diesem Falle sich selbst wohl auch und das nicht zum positiven. Es ist unfassbar bescheuert: Wir achten normalerweise auf jede Kleinigkeit in Bezug auf die Tiere und versuchen, Ihnen ihr Leben bei uns so schön wie möglich zu machen. Und dann passiert so eine, entschuldigung, scheiße. Wenn ich es schon nichtmal mehr schaffe, ne Telefonnummer abzulesen, und meine bessere Hälfte bei jedem zweiten Gedanken an die Situation in Tränen ausbricht (sie hatte das Fenster aufgemacht und machte sich riesige Vorwürfe), ist das sicherlich ein Indiz dafür, wie sehr wir unsere vierbeinigen Freunde lieben. Ab sofort müssen wir wohl noch mehr Vorsicht walten lassen, damit solche Dinge nicht nochmal passieren. Einfach nur schrecklich, was da heute ablief…

…und deswegen mussten wir uns heute bei der Hitze, nachdem alles durchgestanden war, ein Eis von unserem Eismann, der uns hier täglich besucht, gönnen. Einen Rafaello-Becher und einen Krokant-Becher später ging’s uns zumindest ein wenig besser. Wir sind immernoch durch den Wind und das wird sicherlich auch noch ein paar Tage so bleiben, der Schock sitzt tief. Man mag sich gar nicht vorstellen, was passiert, wenn unser Nachwuchs irgendwann mit ner Platzwunde nach Hause kommt. Ich kann ja ohnehin kein Blut sehen….läuft dann sicher wie folgt ab:

„Papa, Papa, ich hab aua!!!!“

„….ööööööhm…geh mal zu Mutti…“

…Stille, bis ein Typ von 1,85m Größe krachend zu Boden fällt.

Mal im Ernst, das krieg ich sicherlich hin, und doch hab ich heut schon wieder gemerkt, wie sehr ich mich überwinden muss. Die Bisswunden durch die Katze liegen natürlich direkt auf den Fingerspitzen, ich hab geblutet ohne Ende und habs irgendwie geschafft, nicht umzukippen und für meine Frau und meine Katze so gut es geht da zu sein. Sprechen konnt ich zwar so gut wie gar nich und mir war schwummrig, aber das bekomm ich noch in den Griff.

Apropos bluten – bei meiner besseren Hälfte hat die Mens eingesetzt. Zwar an sich früher als erwartet, aber deutlich lieber so als wenn ein Zyklus wieder zwei Monate oder länger dauert. Nun müssen noch die blöden Zysten wech und dann geht’s rund in Sachen Baby! Da kommt doch auf jeden Fall schon Freude auf. Gibt ja schließlich noch andere Dinge als bekloppte Katzen und ekelhafte Hitze.

In diesem Sinne, genießt die Wärme und euer Eis, eure kalten Getränke und das Sonnenbad – Glücksgefühle mitnehmen, so gut und so viel es geht!

M

4 Kommentare zu „Lebensmüde Katze und hitzebedingtes Eis“

  1. Ach du Schreck! Ich kann mir gut vorstellen wies euch geht/ging. Sowas haben unsere 3 zum Glück noch nicht gebracht.

    Wenn die Kleine wirklich Türen aufmachen kann, hilft es evtl. die Türklinke andersrum zu montieren. Also so, dass sie nach oben zeigt… Haben meine Eltern damals gemacht, als meine Schwester immer zur Haustür raus ist ohne dass es jemand gemerkt hat…

    Gute Besserung euch und dem Katzentier 🙂

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    1. Schließen die Tür nu immer ab. Ganz einfache Kiste. Da hilft das Türen öffnen auch nich mehr… 🙂
      Dem Kätzchen geht’s deutlich besser, die springt schon wieder durch die Bude wie ein junges Reh.

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